Die hässliche Herzogin Maultasch
Zinnfiguren 30 mm. Sammlung bellazinnfigur, Zeichnung und Gravur Franz Karl Mohr, Bemalung Martin Lother, Foto Dieter Beller, Herausgeber Bernhard Bakat – Zinnfiguren aus Eschwege.
Die lange Zeit verschollene Form hatte Franz Karl Mohr im Auftrag der Offizin Rackow gezeichnet und graviert. Seit 2017 ist die schöne Figur wieder bei Bernhard Bakat erhältlich. https://inzinn.de/00002.html
Mohr wurde vielleicht durch das Gemälde des Antwerpener Malers Quentin Massys (1466-1530) inspiriert.
Zinnfiguren 40 mm. Zeichnung Mike Taylor, Gravur Daniel Lepeltier, Bemalung Mike Taylor, Herausgeber Brian Keewood.
Historische Vorlage der Herzogin war die 1318 geborene Magarete von Tirol, die Tochter des Herzogs von Kärnten. Sie soll im Gegensatz zur Legendenbildung, nicht häßlich sondern sogar sehr hübsch gewesen sein.
In seinem 1923 erschienen Roman „Die häßliche Herzogin Magarete Maultasch“ beschreibt Lion Feuchtwanger sie zwar historisch falsch aber sprachlich genial. „Über einem dicklichen Körper mit kurzen Gliedmaßen saß ein großer unförmiger Kopf. Wohl war die Stirn klar und rein, und die Augen schauten klug, rasch, urteilend, spürend; aber unter einer kleinen, breiten, platten Nase sprang der Mund äffisch vor mit ungeheuren Kiefern, wulstiger Unterlippe. Das kupferfarbene Haar war hart, spröde, stumpf, ohne Glanz, die Haut kalkig grau, blässlich, unrein, lappig. Margarete beschaute sich im Spiegel. Sie prüfte sich mit bitterem Scherz. Laß sehen! Augen und Stirn gingen an. Das Schlimmste war der Mund, dies überworfene Affenmaul. Nun, dafür hatte sie Kärnten. Dann waren die schlaffen Hängebacken ein arges Übel. Aber wurde es nicht aufgewogen durch die Grafschaft Tirol? Und der graue, fleckige Teint? Legt Trient darauf, Brixen, Chur, Friaul. Ist er dann nicht glatt und rein?“