Die Gravur einer Zinnfigur

Zinnfiguren werden von einem speziellen Graveur für Zinnfiguren in Schieferstein graviert. Es gibt nur sehr Wenige, die diese Kunst beherrschen. Der Graveur für Zinnfiguren benötigt zunächst die Zeichnung eines Illustrators auf Transparentpapier. Als erstes werden die Umrisse der Figur von dieser Vorlage auf den Schieferstein übertragen.

Mit feinen Sticheln wird dann in leichter Vertiefung auf hochpoliertem Schieferstein graviert. Partien die später erhaben sind, müssen im Stein tief gestochen werden. Der Graveur arbeitet sowohl tiefen- als auch spiegelverkehrt. Beide Steinhälften für die Vorder- und die Rückseite müssen millimetergenau zusammenpassen.

Meistergraveurin Regina Sonntag in Ihrer Werkstatt beim Gravieren der Figur.

 

Zuerst werden die Umrisse der Figur von der Zeichnung auf den Schieferstein übertragen.

 

Das Gravieren in Schieferstein erfordert Kraft und Geschick.

 

Werkzeuge und Gießofen. Für den perfekten Abguss sind nun alle Kanäle gelegt.

 

Der Abguss

Zinnfiguren bestehen aus einer Legierung von Zinn, Blei, Antimon und Wismut. Jeder Graveur hat seine Spezialrezeptur. Damit das Metall in die feinsten Vertiefungen dringt, schnell einfließt und die Luft entweichen kann, muss der Graveur Gusskanäle und Luftlöcher, die »Inseln« sowie, spinnwebartige Kanäle, die »Pfeifen« mit einer Reißnadel ziehen. Auch dafür sind spezielles Wissen und Kunstfertigkeit unabdingbar.

Das Entgraten

Metallrückstände des Abgusses, die noch an der Figur haften, werden mit kleinsten Nadelfeilen und einem Skalpell entfernt. Hier ist sorgfältigstes Arbeiten gefragt, weil die Figur sonst schnell beschädigt werden kann. Jede einzelne Figur wird so per Handarbeit behandelt. Man spricht auch vom »Putzen« der Figur.

Die Gravur einer Form in 3 Kapiteln

Eine sehr ausführliche Anleitung mit vielen anschaulichen Abbildungen zur Gravur einer Zinnfigur findet sich auf der Homepage des Graveurs Martin Andrä.

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